Lagerungsschwindel
Wenn sich alles dreht
Der Benigne paroxysmale Lagerungsschwindel ist eine Schwindelerkrankung, die abhängig von einer Lageänderung auftritt.
Die Bezeichnung setzt sich aus den Worten benigne = gutartig und paroxysmal = anfallsweise und Lagerungsschwindel zusammen. Im Allgemeinen gilt die Erkrankung als harmlos, ist jedoch für den Betroffenen sehr unangenehm und kann zu starken Angstreaktionen führen.
Ursache
Als Ursache für die Erkrankung gilt die Ablösung von Otolithen („Ohrsteine“) von den Makulaorganen Utriculus und Sacculus.
Die Otolithen gelangen in die mit Flüssigkeit (Endolymphe) gefüllten Bogengänge, einem anderen Teil des Gleichgewichtsorgans, wo sie dann bei bestimmten Bewegungen Schwindel auslösen. Was genau die Ablösung der Otolithen verursacht, ist bisher nicht genau wissenschaftlich belegt.
Als Auslöser kommen in Frage:
- Entzündungen des Innenohres
- Unfälle, die mit Erschütterungen einhergehen
- Kopfverletzungen
- Fortgeschrittenes Alter
Symptome
Charakteristisch für den Benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel sind besonders beim Hinlegen oder bei Drehung im Bett sowie beim schnellen Bücken auftretende Schwindelattacken. Bei den kurz anhaltenden Attacken handelt es sich um Drehschwindelattacken, die meist mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen.
Wie wird der Lagerungsschwindel diagnostiziert?
Eine genaue Anamnese ist bei dem doch sehr typischen Beschwerdebild sehr wichtig. Es folgen eine klinische Untersuchung (z. B.: Ohrmikroskopie, Prüfung des Nystagmus) und verschiedene Funktionsprüfungen des Hör- und Gleichgewichtsorgans. Hierzu gehört die Lagerungsprüfung nach Dix-Hallpike, bei der der BPLS provoziert und diagnostiziert werden kann.
Therapie
Die Therapie besteht aus einem Befreiungsmanöver nach Epley oder Semont. Das Ziel des Lagerungsmanövers ist es, die abgelösten Otolithen aus dem Bogengang in den Sacculus zu transportieren, wo sie keinen lagerungsabhängigen Schwindel mehr auslösen.
Das Manöver löst zuerst Schwindel aus, deshalb führen wir die Therapie in unserer Praxis durch. Die exakte Durchführung ist für den Patienten allein oft schwierig. Die Beschwerden verschwinden nach erfolgreichem Manöver innerhalb einiger Tage.

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Sollten Sie unter Schwindel leiden oder einer erhöhten Sturzgefahr ausgesetzt sein, vereinbaren Sie bitte einen Termin bei uns in der Praxis.
Wir gehen den Sache auf den Grund und finden eine geeignete Schwindeltherapie, die die Symptome lindern kann.

